Lichtspielhaus an der Eisenbahnstraße // Ost-Passage Theater Konradstraße 27

place
Konradstraße 27, 04315 Leipzig

Ursprüngliche Nutzung

Wohnen & Geschäft - Gewerbe

Öffentliche Gebäude - Kino

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Gebäudezustand

Saniert

Kategorie

Sanierungskonzept

Objekt-Nr.

15

Denkmallisten-Nr.

09293272

Ort

Konradstraße 27, 04315 Leipzig auf Karte anzeigen

Beschreibung

Das 1908 als Markthalle erbaute Gebäude wurde ab 1912 als Lichtspielhaus genutzt. Die Gebäudehülle ist weitgehend original - einschließlich der Türen und eisernen Treppengeländer - aus der Reformstilzeit erhalten. Das Gebäude mit Putzfassade und weißen Verblendziegeln sowie die mit korbbogenförmiger Stahlbetondecke überwölbte Halle ist einzigartiges Dokument des Markthallenbaus. Außerdem ist es eines der ältesten erhaltenen Kinosäle Leipzigs. Das Objekt hat baugeschichtliche und ortsgeschichtliche Relevanz sowie Erinnerungswert und Bedeutung für die Volksbildung.

Baujahr

1908

Nutzung

Derzeitige Nutzung

EG: Discounter in Gebäude integriert; OG: Ost-Passage Theater

Ursprüngliche Nutzung

Das Gebäude wurde 1909 als „Markt- und Kaufhalle Ost“ eröffnet. 1912 wurde Antrag gestellt auf Umbau in ein Kino durch Röthig’s Terrain-Gesellschaft (Bauherr) und der Firma Röthig & Hedel (Ausführung). Den Entwurf lieferte das Architekturbüro Curt Laux, die statischen Berechnungen die Diplomingenieure Kade und E. Ernst der Cementbaugesellschaft mbH Alban Vetterlein & Co aus Leipzig. Vorgesehen war anstelle eines Holzdaches ein Stahldach, um eine größere Raumhöhe und bessere Feuersicherheit zu bieten. Diese seltene Dachkonstruktion aus Betonbindern, eine sogenannte „Schillerdecke“, verleiht dem eingeschossigen Bauwerk die Form eines Tonnengewölbes. Darüber hinaus ist vor allem die einprägsame Prunkfassade des kuppelförmigen Eingangsbereiches formgebend. Ab 1912 wurde das Kino unter dem Namen „Ost-Passage Theater“ von der Lichtspieltheater AG betrieben, ab 1939 trug es wohl den Namen „Lichtspielhaus Leipzig-Schönefeld“. In der DDR gehörte das Kino zum VEB (K) Kreislichtspielbetrieb Leipzig-Stadt. Im Leipziger Osten war das Kino bis zu seiner Schließung vor allem als Lichtschauspielhaus („Lichtscher“) bekannt. 1962 musste der Betrieb aufgrund bautechnischer Mängel und fehlender Sanierungsgelder eingestellt werden. Zwischen 1968 und 1986 wurde das Gebäude durch die Glaubensgemeinschaft Kirche Jesu Christi der Heiligen der letzten Tage zunächst in ein Gemeindezentrum umgebaut und anschließend genutzt. 1994 wurde das Gebäude durch den jetzigen Eigentümer übernommen, der Antrag auf Umbau und Erweiterung zu einer Markthalle stellte, das Projekt wurde jedoch nicht ausgeführt. Anschließend stand das Gebäude leer, was zu einer Verschlechterung des Zustands führte. Erst 2009 konnte die Instandsetzung verwirklicht werden, vor allem durch eine Nutzungsvereinbarung mit Aldi Nord. Die Außenfassade wurde nach denkmalpflegerischen Standards rekonstruiert, im Inneren die Empore abgetragen sowie eine Zwischendecke eingezogen um das Gebäude in zwei Etagen zu teilen. Im Erdgeschoss wurde eine Aldi-Filiale eingeschoben, wodurch der Innenraum denkmalpflegerisch verloren ging. Die Gebäudehülle wurde saniert und der Zugang zur Eisenbahnstraße wurde entsprechend des Stils der Zeit gestaltet. die Außenflächen des längsrechteckigen unterkellerten Gebäudes werden heute wieder durch Putzflächen gegliedert. Im Obergeschoss gelang es der Initiative Ost-Passage Theater 2011, den Eigentümer für eine Nutzung des Raumes als Nachbarschaftsbühne zu gewinnen. In der Zeit bis zur Eröffnung 2018 wurde durch viel ehrenamtliches Engagement die obere Etage saniert und für die Theaternutzung eingerichtet. Die historische Stahlbetondecke trägt im Innenraum einen Großteil des alten Putzes und dessen Verzierungen.

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