Ein Beitrag von Lena Lemke und Katharina Rühling
Am 27. September 2024 fand auf Schloss Jahnishausen bei Riesa unser diesjähriger Thementag unter dem Motto „Schlösser, Burgen, Herrenhäuser – Auf in die Zukunft!“ statt. Die ganztägige Veranstaltung bot eine ideale Gelegenheit, um aktuelle Herausforderungen und zukunftsfähige Nutzungskonzepte historischer Gebäude dieser Art in Sachsen und darüber hinaus zu diskutieren sowie sich mit anderen Denkmalenthusiast:innen nachhaltig zu vernetzen. Circa 70 Teilnehmer:innen aus verschiedenen Bereichen – darunter Eigentümer:innen, Vereine, Denkmalpfleger:innen, kommunale Vertreter:innen, Behörden sowie Architekt:innen – kamen zusammen, um sich auszutauschen und gemeinsame Impulse und Lösungen zu erarbeiten.
Vormittag: Expert:innen und Best Practices
Der Tag begann in der Schlosskirche Jahnishausen mit spannenden Vorträgen von Ortsansässigen und Expert:innen, die sowohl theoretische als auch praktische Einblicke in die komplexen Themenfelder rund um den Erhalt und die Nutzung von Schlössern, Burgen und Herrenhäusern sowie der Schlosskirche selbst gaben. Von Bautypologien bis hin zu Sanierungsfragen wurde ein breites Spektrum an Herausforderungen und Möglichkeiten behandelt.
Nach einer Begrüßung durch Friederike Günther von der Wandelwerft GmbH, die die Moderation des Tages übernahm, bekamen die Teilnehmer:innen im Gespräch mit Elke Schumann vom Verein Historische Schlosskirche Jahnishausen e.V. ein Gespür für die bewegte Geschichte des ersten Veranstaltungsortes.
Im Anschluss stellte Tobias Nikolajew seinen „Der Gutshauspod“ vor und berichtete von den „Menschen und ihren Häusern“, ihren Herausforderungen und Erfolgen, die ihm und seinem Projektpartner Ralf in ihrem Podcast begegnet sind. Ihr Fokus liegt dabei ganz speziell auf der Würdigung des Engagements für den Erhalt denkmalgeschützter Gebäude im ländlichen Raum. Bisher wurde im Podcast noch kein Denkmal in Sachsen vorgestellt – vielleicht demnächst…
Mit viel Interesse folgten die Teilnehmer:innen danach den Ausführungen von Thomas Löther, wissenschaftlicher Mitarbeiter und Geschäftsführer des Instituts für Diagnostik und Konservierung, zu den Besonderheiten von Bauklimatik und Sanierungstiefe in Gebäuden wie Schlössern, Burgen und Herrenhäusern. Beim Schlossrundgang am Nachmittag entdeckten die Teilnehmer:innen sogar eines der erörterten Geräte in Aktion.
Juliane Rebbe vom Marketingverbund „Schlösserland Sachsen“ stellte die Aktivitäten des Verbundes vor, der ab 2025 neue Partner:innen sucht! Eine gute Möglichkeit, um für die Bewerbung des eigenen Bauwerks kompetente Unterstützung zu finden.
Besonders inspirierend waren die vorgestellten Best-Practice-Beispiele, die zeigten, wie historische Gebäude mit kreativen Ideen, gemeinsamem Tatendrang und zielgerichtetem Engagement erfolgreich gerettet und in die Moderne geführt werden können. So berichtete unter anderem Maik Herrmann von seinem Engagement im Schloss Gersdorf und der besonderen Betriebsform als Kooperative Schloss Gersdorf GmbH. Abschließend berichtete Bürgermeister Christian Klement vom besonderen Zusammenhalt und Engagement im Förderverein Rittergut Bösenbrunn e.V. für den Erhalt des Herrenhauses Bösenbrunn. Die Teilnehmenden erhielten wertvolle Impulse, die sie in ihren eigenen Herzensprojekten weiterverfolgen können.
Fotos: DNS, Katharina Rühling