Mit der Gründung der Saigerhütte in Grünthal im Jahre 1537 beginnt die Industriegeschichte in Olbernhau. Ziel des Saigerverfahrens war die Trennung des begehrten Silbers vom Kupfer. Dadurch entwickelte sich Olbernhau zu einem Zentrum der Kupferverarbeitung. Das Olbernhauer Dachkupfer fand sich zum Beispiel auf der Newski-Kathedrale in Sofia oder dem Stephansdom in Wien. Aus dieser Keimzelle entstanden viele weitere metallverarbeitende Betriebe im Ort. So war beispielsweise das Büchsenmacherhandwerk eine der wichtigsten Einnahmequellen in Olbernhau. Das durch den Niedergang der Büchsenmacherei aufblühende Spielzeugmachergewerbe, besonders des Verlagswesens beförderte wiederum einen Dualismus mit dem Maschinenbau, eine Besonderheit der Region um Olbernhau.

Bei der Exkursion konnten die Teilnehmer:innen die industrielle Entwicklung kennenlernen. Begonnen wurde in der Saigerhütte, die eines der herausragenden Denkmale im Weltkulturerbe der Montanregion Erzgebirge ist, wo Museumsleiter Lasse Eggers durch die Anlagen führte. Die Gartenlaube des Hüttenverwalters aus dem Jahr 1621 erregte besondere Aufmerksamkeit. Sie ist die älteste erhaltene Laube nördlich der Alpen. Die weitere industrielle Entwicklung wurde im städtischen Museum unter Führung von Dr. Albrecht Kirsche erkundet. In den historischen Räumen der Drechslerei Steinert schilderte Martin Steinert besonders anschaulich die Entwicklung vom Drechslereibetrieb zum modernen Maschinenbau. Nach der Besichtigung der Sammlung historischer Drehbänke in der alten Drechslerei wurde der mit dem Besuch des modernen Maschinenbaues, wo die Fertigung von Drehautomaten und Handdrechselbänken zu sehen war, abgeschlossen.


Für das Jahr 2025 sind weitere Exkursionen zum Thema Montanregion Erzgebirge/Krušnohoři geplant:

Denkmale des Montanwesens am Schreckenberg in Frohnau am 12.04.2025

Denkmale des Montanwesens in Halsbrücke am 17.05.2025



Fotos: Landesverein Sächischer Heimatschutz e.V./Andreas Krause