Ein Beitrag von Iris Engelmann

Förderprogramme für Familien: Zersiedelung stoppen und den ländlichen Raum stärken
Um der Zersiedelung durch Neubaugebiete am Stadtrand und der Entvölkerung des ländlichen Raums entgegenzuwirken, gibt es gezielte Fördermaßnahmen. Eine davon ist am 03.09.2024 gestartet: das Förderprogramm „Jung kauft Alt“ des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen. Dieses unterstützt Familien mit minderjährigen Kindern beim Erwerb von Bestandsimmobilien als Wohneigentum. Die Förderung gilt für sanierungsbedürftige Denkmale und für Nicht-Denkmale. Sie erfolgt durch vergünstigte kfW-Kredite, wofür 2024 insgesamt 350 Mio Euro zur Verfügung gestellt werden.

Voraussetzungen und energetische Sanierung
Ein zentraler Punkt der Förderung: Die Gebäude müssen nach der Sanierung dem Standard "Effizienzhaus 70 Erneuerbare Energien (EH 70 EE)" entsprechen. Dies kann über das Sanierungs-Förderprogramm 261 der KfW erreicht werden. Allerdings gelten derzeit keine Ausnahmen bei denkmalgeschützten Gebäuden – auch sie müssen den EH 70 EE-Standard erfüllen. Das stellt oft eine Herausforderung dar, da eine entsprechende Dämmung der Außenwände notwendig ist, um die Energieeffizienz zu verbessern. Ob eine solche Maßnahme jedoch denkmalverträglich ist, hängt sehr stark von der Art des Denkmals ab und ist eng mit den zuständigen Denkmalpfleger:innen abzustimmen. Es ist ratsam, vorab zu prüfen, ob die Vorteile der Förderung durch die möglicherweise hohen Zusatzkosten für denkmalgerechte Sonderlösungen bei der Dämmung ausgeglichen werden.

Alternativen für Denkmaleigentümer:innen
Für Denkmaleigentümer:innen gibt es weitere Förderprogramme. Zum Beispiel bietet das KfW-Programm 124 Alternativen für den Kauf von Denkmalen. Besonders im ländlichen Raum kann zudem die Förderung der Sächsischen Aufbaubank (SAB) eine sinnvolle Unterstützung sein. Weitere Informationen dazu finden Sie hier: SAB-Förderung Wohneigentum im ländlichen Raum.

Expert:innenrat für die energetische Sanierung
Wir empfehlen, von Anfang an die Hilfe von anerkannten Sachverständigen in Anspruch zu nehmen, wenn es um die energetische Sanierung von Baudenkmalen geht. Expert:innen können auf Grundlage einer fundierten Analyse ein maßgeschneidertes energetisches Sanierungskonzept erstellen. Bei denkmalgeschützten Gebäuden sollte dieses Konzept zudem mit der Denkmalbehörde abgestimmt werden, um den historischen Wert des Bauwerks zu erhalten.

Mit einem detaillierten Sanierungskonzept lassen sich die genauen Kosten und der Umfang der Sanierung präzise kalkulieren. Passende Energieberater:innen, die sich auf denkmalgerechte Sanierungen spezialisiert haben, können Sie hier finden: Gebäude-Energieberater:innen.


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