"DenkmalMiteinander - Teilhabe in der Denkmalpflege" -
die VDL-Tagung in Mannheim vom 10.-12.6.24 setzte das Miteinander in den Fokus ihrer Jahrestagung. Vielen Dank, dass wir unsere Expertise einbringen durften.

Als gemeinnütziger Akteur hatten wir uns sehr über die Wahl des Themas der Jahrestagung der Vereinigung der Denkmalfachämter in den Ländern (VDL) gefreut, da es die Zusammenarbeit zwischen Zivilgesellschaft und Behörden in den Fokus stellt. Zu oft arbeiten beide Bereiche noch nebeneinander her, und die viel beschworene Augenhöhe wird unterschiedlich interpretiert. Ein echtes Miteinander verspricht jedoch eine größere Wissensverbreitung und Akzeptanz für die Denkmale sowie für die Arbeit des Denkmalschutzes.

Die Tagung im Barockschloss Mannheim selbst war entsprechend ausgerichtet. Fachvorträge schärften den Blick für die unterschiedlichen Aspekte von Partizipation und mit Hilfe des Mentimeters wurde Einstellungen und Erwartungen aller Teilnehmer:innen eingesammelt. In den Workshops wurden verschiedene zivilgesellschaftliche Akteure als Experten eingebunden sowie an konkreten Fragestellungen und Lösungsoptionen gearbeitet: Wie können Fachbehörden der Landesdenkmalämter in Zukunft besser mit BürgerInnen und zivilgesellschaftlichen Organisationen der Denkmalpflege zusammenarbeiten? Wo sind Gestaltungsspielräume und Grenzen? Welche Methoden und Modelle gibt es bereits und welche Akteure sind mitzudenken. Welchen Mehrwert hat die Zusammenarbeit?

Ein erstes Fazit: Mit Blick auf den Erhalt von Baudenkmälern sind sich alle einig - partizipative Austauschformate sind notwendig. Es ist an der Zeit, die Gemeinsamkeiten stärker hervorzuheben, Kräfte zu bündeln und sich auf die jeweiligen Kompetenzen zu besinnen. Denn im Endeffekt soll das Baudenkmal profitieren und das Verständnis für die Denkmalschutz und Denkmalpflege wachsen.

Unbeantwortet blieb die Frage nach den Ressourcen und den Strukturen in den Ämtern. Dass Partizipation kein Nebenbei-Geschäft ist und die Kompetenzen näher beschrieben werden müssen, ist allen klar. (Ich erinnere nur an den Prozess zur Etablierung der Museumspädagogik und des Kulturmanagements in den 80/90ern.)

Aus unserer Sicht erfordert ein erfolgreiches Zusammenspiel:

  • Kenntnis über den jeweils Anderen, Offenheit und Transparenz, damit Vertrauen aufgebaut werden kann,
  • Respekt gegenüber dem Wissen des Gegenübers,
  • Bereitschaft das eigene Wissen und die Erfahrungen zu teilen, damit neues Wissen entsteht
  • gemeinsame Methoden und Instrumente, um sicherzustellen, dass die gleiche Sprache gesprochen wird.

Bis dahin agieren wir als Denkmalnetz Sachsen zusammen mit unserem Ansprechpartner im Landesamt für Denkmalpflege Sachsen gerne weiterhin als Schnittstelle. Denn diese braucht es auf jeden Fall. Koordinatoren halten den Blick auf die Bedarfe der unterschiedlichen Akteure und entwickeln entsprechende neue Lösungen.

Wir bedanken uns noch einmal recht herzlich für die Einladung, die spannende und vielseitige Konzeption, die gut strukturierte Organisation, die in sich schon eine Reihe von partizipativen Methoden erprobte und die abwechslungsreiche Moderation von Dr. Irene Plein und Natasha Walker bedanken. Unser Dank geht an das gesamte Team des Landesamtes für Denkmalpflege Baden-Württemberg.

Fotorechte:
LDS-DNS Barbara Ditze
Ingrid Heineck